#1 Allergie /RAO therapieren mit Dosier Aerosole (MDI)
Verfasst: So 3. Mai 2015, 18:46
Wie hier sicher viele mitbekommen haben, zog der Husten am 2. März 2015 wieder in meinen Stall ein. 3 Stück erkrankten nacheinander, wurden behandelt mit Ventipulmin, Hustensaft und homeopatischem Mittel zum Immunsystem stärken. Dann war nach 2 Wochen Ruhe. Doch es fing bei einem wieder an. Die Angst, daß es allergischer Husten ist, stand schon länger im Raum.
Blutwerte von Mineralwerten und Selen wurde überprüft sowie ein kleiner, allgemeiner Allergietest, der dann letztendlich die Gewißheit brachte. Allergiebedingter Husten.
Da es nicht mein erstes, lungenkrankes Pferd war, kannte ich den "typischen Behandlungsweg". Da ich mich erinnerte, vor gut 1 Jahr von einem anderen Behandlungsweg mit MDI gelesen zu haben, wühlte ich mich stur durch das Netz und erzählte Higgins davon.
Sie sagte, daß sie mit ihrer Layla auch diese Therapie ausprobiert hat und mir die teure Maske ausleihen könnte. Jetzt war mein Ehrgeiz gepackt. Ich las mich weiter quer durch das Netz, sammelte Quellen, schrieb Betroffene an und zu guter letzt buchte ich eine telefonische Beratung mit einer Klinik.
Als ich das alles zusammen getragen hatte, stand es fest, ich wollte es probieren. Mir fehlte aber noch der Behandlungsplan und die passenden Medikamente. Also weiter recherchiert, daß meinem Tierarzt vorsichtig vorgetragen, per E-Mail gesandt, Rezept abgeholt für die Medikamente, in der Apotheke bestellt und mit der Maske trainiert.
Zwischenzeitlich ging es aber meinem Pferd so schlecht, daß wir Kortison spritzen mußten. Er pumpte nicht im Stand, da war die Atmung gut. Allerdings bekam er Hustananfälle, die gut 10-15 Minuten anhielten. Er war schlapp, baute an Gewicht ab, müde, agressiv.
Wir bauten einen Heubedampfer (Bauanleitung hier: http://reiterkaffee.de/viewtopic.php?f= ... p40057), da er sich nicht vom Stroh runter stellen ließ, Späne und Holzpellets frißt, kam unter das Stroh noch Leinenstroh, damit ich weniger Stroh einstreuen muß, es besser aufsaugt, weniger Dämpfe entstehen. Täglich wird eh gemistet.
Denn eins habe ich gelernt durch das Recherchieren, die Haltungsbedingungen müssen stimmen, sonst nützen die besten Medikamente nichts. Wir haben hier ja einen Kaltstall gebaut mit Luftnetzen, Fenstern, halber Tür. Jetzt überlegen wir, Außenpaddocks zu bauen, obwohl sie ganztags draußen sind.
So viel zur Vorgeschichte.
Therpie
Die Therapie mit Dosier Aerosole (MDI) oder Metered Dose Inhaler heißt im Grunde inhalieren mit "Asthma Spray`s".
Wieso soll das effektiver als inhalieren mit Dampf über dem Eimer sein?
Weil Dampfinhalation mit den angebotenen Dampfsäcken oder Tee im Eimer und Handtuch drüber gar nicht so weit in die Atemwege der Pferde vordringen kann.
Wieso sind Ultraschallinhaliergeräte oder Inahliergeräte der ersten Generation nicht so effektiv?
Weil bei der MDI Therapie die Partikelgröße stimmt, man somit weniger Medikamente benötigt, sie dahin gelangen, wo sie benötigt werden.
Wieso kein Kortison über das Futter, ist ja neu auf dem Markt und soll weniger Nebenwirkungen haben, wie die Spritzen.
Weil das Kortison dann immer noch über den Magen wirken kann. Sprich man benötigt mehr, größere Mengen. MDI ist gezielter, viel weniger Medikament wird benötigt und wirkt direkt vor Ort.
Hier ist auch eine gute Aufnahme dazu:
http://www.equinehaler.com/equinehaler/product-info
Die bildliche Graphik zeigt eigentlich sehr gut, wie der Ablauf aussieht, was man berücksichtigen muß und welche Dinge gleichzeitig beachtet werden sollten bei einer Therapie:
http://equivetinfo.de/html/th-schema.html
Alle die vom Husten betroffen sind, können sich auf der Seite equivetinfo.de einmal durchklicken. Dort sind auch die Unterschiede zwischen Husten, RAO, Allergie etc. sehr gut und anschaulich beschrieben.
Finde ich jedenfalls besser, als wenn ich Euch mit einer laienhaften Zusammenfassung langweilen würde.
Was benötigt man also noch zur Therapie, dafür habe ich ein paar Bilder gemacht.
Es eignen sich am besten im Alltagstest die Maske von Medisolan, die Größere im Bild. Man kann sie beim Hersteller ohne Vernebler bestellen. Wenn man sagt, man möchte mit MDI inhalieren, baut er sie so um. Allerdings würde ich z.B. einen Schlauch selber kaufen und kürzen, der ist dort etwas teuer. Higgins war so lieb und hat mir die Maske ausgeliehen. Für mein Pferd leider zu klein bei einem Warmblüter mit 1,80 Stm.
Ebenso zuckte er bei dem Sprühstoß zurück trotz Training, weil dann auch ein leichter Sprühstoß auf die Nase gerät. Pferd Nr. 2 machte das nach dem Üben aber nichts aus.

Die Kleinere Maske ist ein Equine Haler. Den setzt man nur auf einen Nasenflügel auf und sprüht dann oder man sprüht vorher nicht am Pferd und muß sie dann möglichst schnell auf den Nasenflügel aufsetzen, das Pferd sollte aber für 2-3 Atemzüge still halten.
Zum Trainieren habe ich den blauen Dichtungsring, wie hier auf dem Bild abgenommen, geht ganz leicht

und den Lüfungsring geöffnet. Da sie bei den ersten Malen oftmals in die Maske prusten, ensteht so kein schlimmes Geräusch und sie atmen noch nicht über die Seitenlüftungsgitter. Zum Inhalieren später, bitte aber das Rad vorne schließen, sonst geht zu viel Inhalat verloren.

Das sind die Spray´s, einmal mit Inhalator und einmal nur das Spray als Nachfüllpackung.

1 Hub, dann wartet man 2-3 Atemzüge und ein erneuter Hub. Ob das Pferd atmet, kann man an den Nasenflügeln oder den Luftklappen der Inhalatoren sehen / beobachten.
Wer noch Tips braucht, wie man das Pferd auf die Masken trainiert, kann gerne fragen. Ich habe es wie nach dem Targettraining der Zootiere aufgebaut. Hier gibt es auch einen Thread dazu im Forum.
Welche Medikamente kommen für die Therapie in Frage:
Da der Husten oftmals über Monate vorherscht, Therapien zuvor nicht gut oder gar nicht anschlugen, beim Abhören jedoch nichts zu hören war, sollte man in Absprache mit dem Tierarzt überlegen, ob man vorweg einen Schleimlöser gibt.
So lange der Schleim drauf ist, können die Medikamente schlecht bis gar nicht wirken und die Therapie verzögert sich.
Als Schleimlöser stehen den Pferden die bekannten wie Sputolysin oder Equimucin zur Verfügung.
Da meiner immer mal wieder morgens eierschalen farbenen gelben Schleim aus der Nase in Ziehfäden hat, entschied ich mich nach Rücksprache mit dem Tierarzt für Equimucin. Da ich nach der Kortisonspritze eh eine Wartezeit einhalten mußte, man möchte ja nicht überdosieren, gab ich in dieser Zeit über 1 Woche täglich Equimucin.
Dann benötigt man wie gesagt eine Maske, oben habe ich ja 2 Beispiele genannt und die Medikamente sprich die MDI´s.
MDI´s die in Frage kommen:
Das wäre das Präparat Viani; ein Kombipräparat aus Formoterol und Salmeterol. Vorteil von Viani es wirkt nicht schnell aber lang.
Hier ein Link wie Viani wirkt: http://www.navigator-medizin.de/asthma/ ... sthma.html
Oder die beiden Einzelnen MDI´s Salbutamol und Beclometason.
Salbutamol ist ein Beta-2-Mimetikum, also ein Medikament dass die Bronchien weitstellt. Es hat auch ein wenig schleimlösende Wirkung, aber primär stellts es die Bronchien weit. Es wirkt im Vergleich zum Viani schneller aber kürzer.
Eine Alternative wäre da noch Formoterol. Ist etwas teurer. So jetzt haben wir aber noch kein Kombipräparat wie das Viani. Es wird also noch ein Kortikoid sprich Kortisonpräparat benötigt.
Beclomethason ist ein Kortisonpräparat, welches die Entzündungsprozesse hemmt. Damit es jedoch wirken kann, sollte keine großartige Verschleimung vorhanden sein, da es sonst nicht an den Bronchialschleimhäuten wirken kann. Die Problematik habe ich oben bei Schleimlösern schon beschrieben.
Falls sich jetzt jemand fragt, womit ich inhalieren lasse; Es sind die beiden MDI´s Salbutamol und Beclomethason. Die Flaschen haben 200 Sprühstöße.
Viani enthält ist ja ein Kombipräparat mit 120 Sprühstößen.
Die Medikamente sollte man sich auf Rezept beim Tiearzt aufschreiben lassen. Wer die PZN Nummer für die Apotheke bzw. das Rezept bei seinem Tierzarzt benötigt, kann mich gerne anschreiben.
Ich bestelle immer 2 Flaschen in einer Packung, ist billiger und benötigt man auch bei Therapiestart. Mehr dazu aber unter Anwendung.
Dosierungsvorschlag /Therapielanidee
Ich bin kein Tiearzt, drum bitte ich Euch, daß zu besprechen, Rücksprache zu halten. Mir erging es wie den meisten anderen Pferdebesitzern, mein Tierarzt kannte die Therapieform, hat sie jedoch noch nie verschrieben.
Zusammengetragen habe ich folgende Dosierungsvorschläge:
1. Viani
Schleimlöser ist zu besprechen, je nachdem wie das Pferd vor Behandlungsbeginn dasteht. Nach Anweisung des Tierarztes geben.
Das Viani wird über 2 bis 4 Wochen:
2 x täglich 10 Pumpstöße gegeben, morgens und abends.
Bei den Meisten trat nach 2 Wochen eine Besserung auf, so daß reduziert wurde auf
1 x täglich 10 Pumpstöße,
die wurden dann über 5 - 7 Tage aufrecht erhalten und dann alle
3 bis 4 Tage um 1-2 Pumpstöße reduziert bis man auf 0 war.
Sollte das Pferd wieder vermehrt husten, weil mehr Pollenbelastungen etc. da sind, kann man auch wieder
um 1-2 Pumpstöße erhöhen, es 1-3 Tage halten, dann wieder langsam runter dosieren.
Insgesamt dosiert man so runter bis man bei 0 ist.
Das Medikament sollte man immer ausschleichen. Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.
Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.
2. Salbutamol und Belometason
Über 2 bis 4 Wochen:
2 x täglich, je 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstöße Beclometason morgens und abends,
danach wie beim Viani
auf 1 x täglich mit 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstößen Beclometason morgens und abends,
die werden dann erst einmal 5-7 Tage aufrecht erhalten,
dann wird alle 3 bis 4 Tage die Sprühstoßmenge um 1 - 2 Sprühstöße verringert, langsam bis man auf 0 ist.
Die MDI ´s bitte immer ausschleichen, nie abrupt absetzen.Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.
Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.
Das ganze kann man nach 4 Wochen Pause noch einmal kurmäßig wiederholen. Dann erst wieder, wenn das Pferd anfangen sollte zu husten.
Falls jemand Fragen hat, immer gerne. Im nächsten Thread, habe ich einen Verlauf erstellt, wie bei uns die Therapie wirkt.
Blutwerte von Mineralwerten und Selen wurde überprüft sowie ein kleiner, allgemeiner Allergietest, der dann letztendlich die Gewißheit brachte. Allergiebedingter Husten.
Da es nicht mein erstes, lungenkrankes Pferd war, kannte ich den "typischen Behandlungsweg". Da ich mich erinnerte, vor gut 1 Jahr von einem anderen Behandlungsweg mit MDI gelesen zu haben, wühlte ich mich stur durch das Netz und erzählte Higgins davon.
Sie sagte, daß sie mit ihrer Layla auch diese Therapie ausprobiert hat und mir die teure Maske ausleihen könnte. Jetzt war mein Ehrgeiz gepackt. Ich las mich weiter quer durch das Netz, sammelte Quellen, schrieb Betroffene an und zu guter letzt buchte ich eine telefonische Beratung mit einer Klinik.
Als ich das alles zusammen getragen hatte, stand es fest, ich wollte es probieren. Mir fehlte aber noch der Behandlungsplan und die passenden Medikamente. Also weiter recherchiert, daß meinem Tierarzt vorsichtig vorgetragen, per E-Mail gesandt, Rezept abgeholt für die Medikamente, in der Apotheke bestellt und mit der Maske trainiert.
Zwischenzeitlich ging es aber meinem Pferd so schlecht, daß wir Kortison spritzen mußten. Er pumpte nicht im Stand, da war die Atmung gut. Allerdings bekam er Hustananfälle, die gut 10-15 Minuten anhielten. Er war schlapp, baute an Gewicht ab, müde, agressiv.
Wir bauten einen Heubedampfer (Bauanleitung hier: http://reiterkaffee.de/viewtopic.php?f= ... p40057), da er sich nicht vom Stroh runter stellen ließ, Späne und Holzpellets frißt, kam unter das Stroh noch Leinenstroh, damit ich weniger Stroh einstreuen muß, es besser aufsaugt, weniger Dämpfe entstehen. Täglich wird eh gemistet.
Denn eins habe ich gelernt durch das Recherchieren, die Haltungsbedingungen müssen stimmen, sonst nützen die besten Medikamente nichts. Wir haben hier ja einen Kaltstall gebaut mit Luftnetzen, Fenstern, halber Tür. Jetzt überlegen wir, Außenpaddocks zu bauen, obwohl sie ganztags draußen sind.
So viel zur Vorgeschichte.
Therpie
Die Therapie mit Dosier Aerosole (MDI) oder Metered Dose Inhaler heißt im Grunde inhalieren mit "Asthma Spray`s".
Wieso soll das effektiver als inhalieren mit Dampf über dem Eimer sein?
Weil Dampfinhalation mit den angebotenen Dampfsäcken oder Tee im Eimer und Handtuch drüber gar nicht so weit in die Atemwege der Pferde vordringen kann.
Wieso sind Ultraschallinhaliergeräte oder Inahliergeräte der ersten Generation nicht so effektiv?
Weil bei der MDI Therapie die Partikelgröße stimmt, man somit weniger Medikamente benötigt, sie dahin gelangen, wo sie benötigt werden.
Wieso kein Kortison über das Futter, ist ja neu auf dem Markt und soll weniger Nebenwirkungen haben, wie die Spritzen.
Weil das Kortison dann immer noch über den Magen wirken kann. Sprich man benötigt mehr, größere Mengen. MDI ist gezielter, viel weniger Medikament wird benötigt und wirkt direkt vor Ort.
Hier ist auch eine gute Aufnahme dazu:
http://www.equinehaler.com/equinehaler/product-info
Die bildliche Graphik zeigt eigentlich sehr gut, wie der Ablauf aussieht, was man berücksichtigen muß und welche Dinge gleichzeitig beachtet werden sollten bei einer Therapie:
http://equivetinfo.de/html/th-schema.html
Alle die vom Husten betroffen sind, können sich auf der Seite equivetinfo.de einmal durchklicken. Dort sind auch die Unterschiede zwischen Husten, RAO, Allergie etc. sehr gut und anschaulich beschrieben.
Finde ich jedenfalls besser, als wenn ich Euch mit einer laienhaften Zusammenfassung langweilen würde.
Was benötigt man also noch zur Therapie, dafür habe ich ein paar Bilder gemacht.
Es eignen sich am besten im Alltagstest die Maske von Medisolan, die Größere im Bild. Man kann sie beim Hersteller ohne Vernebler bestellen. Wenn man sagt, man möchte mit MDI inhalieren, baut er sie so um. Allerdings würde ich z.B. einen Schlauch selber kaufen und kürzen, der ist dort etwas teuer. Higgins war so lieb und hat mir die Maske ausgeliehen. Für mein Pferd leider zu klein bei einem Warmblüter mit 1,80 Stm.
Ebenso zuckte er bei dem Sprühstoß zurück trotz Training, weil dann auch ein leichter Sprühstoß auf die Nase gerät. Pferd Nr. 2 machte das nach dem Üben aber nichts aus.

Die Kleinere Maske ist ein Equine Haler. Den setzt man nur auf einen Nasenflügel auf und sprüht dann oder man sprüht vorher nicht am Pferd und muß sie dann möglichst schnell auf den Nasenflügel aufsetzen, das Pferd sollte aber für 2-3 Atemzüge still halten.
Zum Trainieren habe ich den blauen Dichtungsring, wie hier auf dem Bild abgenommen, geht ganz leicht

und den Lüfungsring geöffnet. Da sie bei den ersten Malen oftmals in die Maske prusten, ensteht so kein schlimmes Geräusch und sie atmen noch nicht über die Seitenlüftungsgitter. Zum Inhalieren später, bitte aber das Rad vorne schließen, sonst geht zu viel Inhalat verloren.

Das sind die Spray´s, einmal mit Inhalator und einmal nur das Spray als Nachfüllpackung.

1 Hub, dann wartet man 2-3 Atemzüge und ein erneuter Hub. Ob das Pferd atmet, kann man an den Nasenflügeln oder den Luftklappen der Inhalatoren sehen / beobachten.
Wer noch Tips braucht, wie man das Pferd auf die Masken trainiert, kann gerne fragen. Ich habe es wie nach dem Targettraining der Zootiere aufgebaut. Hier gibt es auch einen Thread dazu im Forum.
Welche Medikamente kommen für die Therapie in Frage:
Da der Husten oftmals über Monate vorherscht, Therapien zuvor nicht gut oder gar nicht anschlugen, beim Abhören jedoch nichts zu hören war, sollte man in Absprache mit dem Tierarzt überlegen, ob man vorweg einen Schleimlöser gibt.
So lange der Schleim drauf ist, können die Medikamente schlecht bis gar nicht wirken und die Therapie verzögert sich.
Als Schleimlöser stehen den Pferden die bekannten wie Sputolysin oder Equimucin zur Verfügung.
Da meiner immer mal wieder morgens eierschalen farbenen gelben Schleim aus der Nase in Ziehfäden hat, entschied ich mich nach Rücksprache mit dem Tierarzt für Equimucin. Da ich nach der Kortisonspritze eh eine Wartezeit einhalten mußte, man möchte ja nicht überdosieren, gab ich in dieser Zeit über 1 Woche täglich Equimucin.
Dann benötigt man wie gesagt eine Maske, oben habe ich ja 2 Beispiele genannt und die Medikamente sprich die MDI´s.
MDI´s die in Frage kommen:
Das wäre das Präparat Viani; ein Kombipräparat aus Formoterol und Salmeterol. Vorteil von Viani es wirkt nicht schnell aber lang.
Hier ein Link wie Viani wirkt: http://www.navigator-medizin.de/asthma/ ... sthma.html
Oder die beiden Einzelnen MDI´s Salbutamol und Beclometason.
Salbutamol ist ein Beta-2-Mimetikum, also ein Medikament dass die Bronchien weitstellt. Es hat auch ein wenig schleimlösende Wirkung, aber primär stellts es die Bronchien weit. Es wirkt im Vergleich zum Viani schneller aber kürzer.
Eine Alternative wäre da noch Formoterol. Ist etwas teurer. So jetzt haben wir aber noch kein Kombipräparat wie das Viani. Es wird also noch ein Kortikoid sprich Kortisonpräparat benötigt.
Beclomethason ist ein Kortisonpräparat, welches die Entzündungsprozesse hemmt. Damit es jedoch wirken kann, sollte keine großartige Verschleimung vorhanden sein, da es sonst nicht an den Bronchialschleimhäuten wirken kann. Die Problematik habe ich oben bei Schleimlösern schon beschrieben.
Falls sich jetzt jemand fragt, womit ich inhalieren lasse; Es sind die beiden MDI´s Salbutamol und Beclomethason. Die Flaschen haben 200 Sprühstöße.
Viani enthält ist ja ein Kombipräparat mit 120 Sprühstößen.
Die Medikamente sollte man sich auf Rezept beim Tiearzt aufschreiben lassen. Wer die PZN Nummer für die Apotheke bzw. das Rezept bei seinem Tierzarzt benötigt, kann mich gerne anschreiben.
Ich bestelle immer 2 Flaschen in einer Packung, ist billiger und benötigt man auch bei Therapiestart. Mehr dazu aber unter Anwendung.
Dosierungsvorschlag /Therapielanidee
Ich bin kein Tiearzt, drum bitte ich Euch, daß zu besprechen, Rücksprache zu halten. Mir erging es wie den meisten anderen Pferdebesitzern, mein Tierarzt kannte die Therapieform, hat sie jedoch noch nie verschrieben.
Zusammengetragen habe ich folgende Dosierungsvorschläge:
1. Viani
Schleimlöser ist zu besprechen, je nachdem wie das Pferd vor Behandlungsbeginn dasteht. Nach Anweisung des Tierarztes geben.
Das Viani wird über 2 bis 4 Wochen:
2 x täglich 10 Pumpstöße gegeben, morgens und abends.
Bei den Meisten trat nach 2 Wochen eine Besserung auf, so daß reduziert wurde auf
1 x täglich 10 Pumpstöße,
die wurden dann über 5 - 7 Tage aufrecht erhalten und dann alle
3 bis 4 Tage um 1-2 Pumpstöße reduziert bis man auf 0 war.
Sollte das Pferd wieder vermehrt husten, weil mehr Pollenbelastungen etc. da sind, kann man auch wieder
um 1-2 Pumpstöße erhöhen, es 1-3 Tage halten, dann wieder langsam runter dosieren.
Insgesamt dosiert man so runter bis man bei 0 ist.
Das Medikament sollte man immer ausschleichen. Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.
Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.
2. Salbutamol und Belometason
Über 2 bis 4 Wochen:
2 x täglich, je 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstöße Beclometason morgens und abends,
danach wie beim Viani
auf 1 x täglich mit 7 Sprühstößen Salbutamol und 7 Sprühstößen Beclometason morgens und abends,
die werden dann erst einmal 5-7 Tage aufrecht erhalten,
dann wird alle 3 bis 4 Tage die Sprühstoßmenge um 1 - 2 Sprühstöße verringert, langsam bis man auf 0 ist.
Die MDI ´s bitte immer ausschleichen, nie abrupt absetzen.Je nachdem wie lang das Problem vorlag, wie verschleimt das Pferd war,
ob schon Bauch- /Rippenatmung im Stand herschte, sollte man es kurartig nach 4 Wochen ohne Medikament wiederholen.
Fängt das Pferd dann wieder an zu husten, sollte man entscheiden, ob man wieder mit 2 x täglich anfängt oder nur zur Auffrischung mit 1 x täglich 10 Sprühstößen.
Das ganze kann man nach 4 Wochen Pause noch einmal kurmäßig wiederholen. Dann erst wieder, wenn das Pferd anfangen sollte zu husten.
Falls jemand Fragen hat, immer gerne. Im nächsten Thread, habe ich einen Verlauf erstellt, wie bei uns die Therapie wirkt.