Also klar, KraFu ist ja eben nicht so wirklich eine Alternative.
Für mich wäre da eher Luzerne, Heucobs oder eben Gärheu oder Silo eine Alternative. Hast du möglichkeit da dran zu kommen???
Da du den Thread im öffentlichen Bereich zugänglich machst, ich die Frage für echt super interessant halte, werde ich jetzt einfach mal ausholen, wenns dir nichts macht???? Ich hoffe doch. Sonst Dickes ENTSCHULDIGUNG und überlesen
Es ist ja generell mal so, Pferde sind Grasfresser. Ihr Verdauungssystem ist auf die Verwertung großer Mengen an Raufutter angepasst. Zur artgerechten Ernährung der Pferde gehört eine ausreichende Menge Raufutter (1kg/100kg KGW/ Tag). Raufutter fördert den Verdauungsprozess und sorgt für ausreichende Beschäftigung. Ebenso wird die aufgenommene Rauhfaser zu Energie für das Pferd, das macht ein Pferd ca 15 Stunden am Tag!!!
Heu ist das bekannteste Raufutter für Pferde. Die Herstellung von gutem Heu ist aufwendig und von den Wetterverhältnissen abhängig. Allerdings gibt es auch noch andere...
Heu ist getrocknetes Gras. Die Qualität des Heus hängt von dem Ausgangsprodukt, der Herstellung (Schnittzeitpunkt, Trocknung,) und der Lagerung ab. Gutes Heu erfüllt alle Bedürfnisse einer Erhaltungsration für ein Pferd.
Heu, das zur Pferdefütterung verwendet werden soll, sollte einen Mindestanteil von 20 % Rohfaser nicht unterschreiten. Der optimale Schnittzeitpunkt ist daher kurz vor Beginn der Gräserblüte. Heu kann aber auch nach der Blüte erst geschnitten werden. Der Rohfaseranteil ist dann höher, die Energie weniger.
Dann gibt es da noch Gras. Die Futterwertigkeit von Gras hängt von der Zusammensetzung der Pflanzen und deren Vegetationszustand ab. Auf einer Weide stehen verschiedene Grasarten, Kräuter und kleeartige Pflanzen. Je älter das Gras ist, desto höher ist der Rohfasergehalt und desto geringer ist die Verdaulichkeit.
Im Frühling und im Herbst sind die Weiden eiweiß- und energiereich. Im Sommer ist das Gras eher energiearm.
Dabei ist beim Anweiden im Frühling darauf zu achten, dass man das Pferd langsam an das Gras gewöhnt, damit es nicht zu einer Überversorgung mit Eiweiß kommt.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Silo zu füttern.
Silage ist durch Ansäuern unter Luftabschluss haltbar gemachtes Grünfutter. Es wird meist vom zweiten Schnitt gemacht. Dabei wird das geerntete Gras in Schichten zusammengepresst und gelagert oder zu RUndballen zusammengepresst und Foliert. Bei der Fütterung von Silage ist besonders darauf zu achten, dass die Schichten nicht mit Schimmel befallen sind.
Gärheut ist angetrocknetes und dann siliertes Gras. Es hat eine Trockensubstanz von 45-65 % und einen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,8. Gärheu kann im Verhältnis 1:1 als Heuersatz verfüttert werden. Es ist für die Pferde sehr schmackhaft und sollte daher rationiert verfüttert werden (Gefahr des Überfressens).
Grünmaissilage ist vor der Teigreife geernteter, gehäckselter und silierter Mais. Der Trockensubstanz Gehalt beträgt 25 %. Die Häcksellänge muss mehr als 2 cm betragen, da sonst die kaustimulierende Wirkung verloren geht und die Gefahr der Iliumobstipation besteht.
Grünmaissilage ist energie- und fettreich und gleichzeitig eiweißarm. Daher ist sie gut geeignet für Reitpferde, die eine eiweißarme Ration erhalten sollen.
3,5 kg Grünmaissilage entsprechen dem Futterwert von 1,5 kg Heu (oder 1kg Hafer).
Es sollte maximal 2-4 kg Grünmaissilage pro Tag verfüttert werden. Eine Mineralfutterergänzung ist zwingend erforderlich.
AUßerdem natürlich Stroh, das ist der getrocknete Pflanzenteil aus der Getreideproduktion. Es ist ein Raufutter mit geringem Eiweiß- und hohem Rohfasergehalt.
Hafer- und Leguminosenstroh hat einen guten Nährstoffgehalt. Weizen- und Gerstenstroh ist stängelreich und wird dadurch sehr gerne von den Pferden gefressen.
Bei Ergänzung von Eiweiß, Mineralien und Vitaminen ist Stroh eine gute Alternative zu Heu. Strohhäcksel (bis 20 %) sind eine gute Methode, um die Getreideaufnahme zu verlangsamen.
Pressschnitzel/ Rübenschnitzel sind ein Nebenprodukt aus der Zuckerrübenverarbeitung. Sie sind energiereich, sehr schmackhaft und stehen im Rohfasergehalt zwischen Raufutter und Konzentratfutter. Pressschnitzel/ Rübenschnitzel eignen sich gut für Distanz und Jagdpferde sowie für Pferde mit Hufreheproblemen.
Eine Ration kann bis zu 1,8 kg Trockensubstanz Rübenschnitzel enthalten. Wichtig ist, dass die Schnitzel über Nacht im Verhältnis 1:4 in Wasser eingeweicht werden, bis sie vollständig aufgequollen sind.
Getrocknetes und gepresstes Grünfutter aus Gras, Luzerne oder Rotklee. Es gibt Pelltet, Heubriketts oder Heucobs. Der Rohfasergehalt beträgt 25 28 % bei einem Rohproteingehalt von 10 %.
Diese Form des getrockneten Grünfutters stellt keinen Raufutterersatz dar, da die verdauungsregulierende und kaustimulierte Eigenschaften fehlt.
1 kg Trockengrünfutter kann in der Ration für 0,8 kg Hafer eingesetzt werden.
Quellen:
Meyer H., Coenen M.: Pferdefütterung, 4.Auflagen, Paul Parey Verlag
Cavallo: 05/10 ; 12/11