TinkerBell hat geschrieben:Aber heute glaub ich manchmal wirklich, dass ich sein ruhigeres Trabtempo in der Lösungsphase mehr hätte akzeptieren sollen. Den festgehaltenen Rücken nicht durch Leichttraben für mich angenehmer machen und damit übergehen sollen. Sondern statt dessen wirklich nur sehr kurze Trabstücke, wieder durchparrieren. Neu antraben. Und all sowas. Um seine Rückmeldung über den Rücken auch besser spüren zu können.
Statt, wie man das halt so macht, leichttraben, bis Pferd endlich los läßt. (*gg* das klingt jetzt ewig, ich rede aber von einer Lösungsphase bei ihm von meist etwa 20 min. also ich denk, normal.

)
Ich sag nochmal, ich bin selbst Leichttraber. Und das ist keine Kritik. Sondern wirklich nur ein persönliches Hinterfragen, ob man manchmal nicht zu leicht macht, was "man" halt macht. Und fröhlich vor sich hintrabt. Das löst ja.
Ob ich ihm damit nicht manchmal letztlich mehr geschadet hab als genutzt. Das ist echt meine Frage.
Auch wenn das über das Leichttraben ein Stück hinaus führt.
Ich find den Post von dir klasse, TinkerBellchen. Ich weiß nicht, ob du dich noch an die Pintostute erinnerst, die ich damals kaufen wollte und die Berichte von mir darüber. Die Dame fing unheimlich das Rasen an, sobald man bei ihr nur ins Leichttraben ging. Nicht nur bei mir, sondern bei allen. Ein Lösen war bei ihr definitiv so nicht möglich. Sie lief nicht nur davon, sie floh richtig.
Ich bekam RU auf ihr, damit ich mich einfummeln konnte. Und dort gingen wir das Thema anders an: Trab nur im Aussitzen und nur immer ganz wenige Tritte. So bekam ich sie an den Zügel (soweit man im Westernreiten davon reden kann) und ein aufmerksames und super weiches Pferdchen.
Daher kann ich deinen gedanklichen Ansatz, das vom Pferd angebotene Trabtempo anzunehmen und halt kurze Reprisen zu reiten, sehr gut nachvollziehen. Auch, weil ich das selbst genau so handhabe.
Ich habe damit das Gefühl, das Pferd nicht zu überfallen. Im Gegensatz zum Anfang, als ich es so gemacht habe, wie ich es gelernt hatte und damit bei ihr das Rasen "provoziert" habe.
Sie löst sich so super. Auch und gerade in den Ecken/Kurven scheint das sehr wichtig zu sein, einen ruhig sitzenden Reiter zu haben und keinen, der oben auf- und abturnt.
Auch heute habe ich es auf meinem Pferd wieder gemerkt. Ich war mit ihr im Gelände und habe sie dann traben lassen. Mittleres Tempo, ausgesessen. Sie ging in kürzester Zeit schön rund und schnaubte zufrieden ab.
Ich muss dazu aber sagen, dass ich einen "neuen" Sattel habe, der mich - im Gegensatz zum vorigen Westernsattel noch etwas besser sitzen lässt. Oder es ist Einbildung und das ohne Sattel reiten macht sich bemerkbar. Wie auch immer.
Sie lässt sich ohne Leichttraben genausogut lösen. Schließlich passiert das Lösen nicht "nur" über das Leichttraben, sondern auch durch die vielen anderen Kleinigkeiten: Übergänge, Seitengänge, Tempiwechsel etc.