Also ich selbst fand Weihnachten eigentlich immer toll!
Ich habe dieses Fest als Kind und Jugendliche wirklich geliebt! Als Kind wars bei uns üblich, dass ich zur Oma mußte. Denn zuhause war ja das "Christkind". Und das durfte ich nicht sehen.
Schon Wochen vorher hat bei uns im eigentlich unbewohnten Nebengebäude, ein altes Fachwerkhäuschen, abends öfter das Licht gebrannt.

Hmm...
Logische Erklärung, die ich ganz naiv auch geglaubt hab *g* - dort arbeitet grad das Christkind! Das dürfen wir nicht stören, sonst fliegts ja weg!
Aaaahhh! Logisch. Und Papa muss ihm helfen. Klar. Sonst wirds ja nicht fertig. Gibt ja mehr Kinder auf dieser Welt...
Hab ich akzeptiert!
Bevor das wegflattert - hab ich auch lieber mal nicht nachgeschaut
Besonders geheimnisvoll wurde das natürlich dann am Heiligen Abend tagsüber. Da war nichts mehr mit zuhause bleiben. Ab gings zur Oma. Und die fürchterliche Wartezeit begann... Ok, es gab viele viele Spiele. Oder Schlitten fahren. Oder Spaziergänge. Etc.
Die haben mir schon was geboten

Am Ende hatten die einfach Angst ich würde sonst noch mehr nerven?!?
Dann umziehen und in die Kirche. Schön fein und brav mußte man aussehen. Is ja klar! Ist ja der besonderste Tag des ganzen Jahres!
Und dann aber nix wie heim!
Denn dann durfte ich endlich ins Wohnzimmer, indem bis kurz davor ja noch das superfleißige Christkind gearbeitet hat!
Raum abgedunkelt. Plätzchen- und Bratenduft vermischten sich längst.
Mitten dort ein riesengroßer wirklich jedes Jahr wunderschöner Weihnachtsbaum!
Und hinten im Eck des Wohnzimmers alle Jahre wieder - eine Modelleisenbahn mit mehreren Kreisen, entsprechender Landschaft, schön beleuchteten Häusern... Einem natürlich bereits fahrendem Zug...
(ich glaub, mein Vater hat sich diesbezüglich doch eher einen Jungen gewünscht...

)
Und natürlich den Geschenken unterm Baum.
Als ich dann größer wurde, veränderte sich das natürlich. Ich durfte den Baum dann logisch auch selbst schmücken. Beim dekorieren helfen. Etc. Und ich hab das supergerne gemacht.
Trotzdem hat sich diese Weihnachtsromantik und -freude im Laufe der Jahre irgendwie verändert. In "ich brauch ja noch ein Geschenk für..." und "oh je, das muss ich ja auch noch erledigen". Etc.
Also von Weihnachtsfreude doch auch sehr stark in Richtung Weihnachtshetzerei und -stress.
Vor wenigen Jahren ist dann auch noch meine liebste Oma gestorben. Dann kam also auch noch so diese "Trauer" und dieses Andenken an sie zur Weihnachtszeit hinzu.
Auch jetzt ists ein Wechselbad. Zwischen ich nenns jetzt mal "der Liebe zu diesem Leben, zu dieser Welt, zu diesem Fest, zu dieser Stimmung", aber eben auch die andere Seite im Leben gibt. Nämlich den Verlust geliebter Menschen, Schicksalsschläge, Unfälle, Katastrophen, etc.
Auch wenn s das natürlich das ganze Jahr gibt. An Weihnachten wirds mir nochmal bewußter. Irgendwie. Und es gehört inzwischen für mich irgendwie dazu, einfach auch mal ein paar Minuten an all die Menschen zu denken, denen es grad nicht so gut geht. Und auch an jene, die nicht mehr unter uns sind. Also eben auch an die sogenannten "Schattenseiten".
Obwohl oder sogar weil das so ist, liebe ich Weihnachten inzwischen wieder. Auch weil ich es geschafft habe, diesen Vorweihnachtstress wieder deutlich zu reduzieren. Weil ich gemerkt hab, dass es ja letztendlich nur ich selbst bin, der mich da unter Druck setzt. Und ich das auch geändert hab und einfach ruhiger angehen lasse!
Ich genieße es, die Freude meiner Kinder zu beobachten! Diesen Spass an der Sache. Die Vorfreude. Den Eifer beim Schmücken des Baumes. Usw. usw.
Denn wir schmücken bei uns gemeinsam den Baum. In der Regel ich gemeinsam mit den Kindern.
Und die machen das so toll !!!
Schöne Weihnachtsmusik im Hintergrund. Aufgeregtes Plappern der Kinder. Eifrige Geschäftigkeit. Damit sich das Christkind auch wohl fühlt und gerne Geschenke bringen mag
Und, es wird in der Regel auch tatsächlich zumindest ein Räuchermännchen oder -stäbchen angezündet und durch die Räume gegangen. Das hab ich mir die letzten Jahre so angewöhnt. Das mach ich auch ganz allein. *g* Aber - es ergibt schon eine ganz besondere Atmosphäre. Irgendwie.
Ich mags
Und jedes Jahr zu Weihnachten hab ich so den Gedanken "wenn die Menschen doch endlich Frieden halten könnten. Und dabei nicht immer nur an den "großen" Frieden (also den zwischen den Ländern oder generell im Land) denken würden. Sondern endlich bei sich zuhause im Kleinen beginnen würden! Was allein damit schon geschafft wäre! Was sich allein dadurch die Welt verändern und verschönern würde! Den eigenen Frieden mit sich selbst, dem Nachbarn, dem Freund, dem wem auch immer..." *hach ja...*
(so, Notbremse! Ich philosophiere wieder

und stopp mich lieber lieber selbst aus

)