Ich glaube, es ist eine Mischung aus allem, dann kommen wir der Sache näher. Denn so, wie manche mitlerweile denken, das Gras ist Schuld, Rehe, Stoffwechselstörungen, atypische Weidemyopathie, dann muß man sich auch mal vor Augen führen, warum das so sein könnte.
Wir haben immer weniger Weideland für wachsende Stallgrößen. Selbst wenn genügend Weideland da ist, gibt es immer noch die Magerweiden, sprich die Besitzer möchten, daß ihre Pferde ins kurze Gras kommen um weniger aufzunehmen. Allerdings sehe ich hier die Gefahr, die Weide ist "überweidet". Neuwuchs kommt langsamer und spärlicher im nächsten Jahr, Grasnarbe wird verletzt. Sprich mir als Weidebesitzer bleibt nur übrig ordentlich nachsäen und düngen, damit im Frühjahr etwas kommt.
Nachsaat und Dünger.... Gehe ich in einen entsprechenden Markt und bestelle Gras für Pferdeweide, bekomme ich prompt die Frage, Big Bag oder Sack. Ist ja nicht schlecht...nur das ist Muh-Kuh-Gras. Ich nenne es jetzt einfach mal so. Sprich Hochleistungsgras um viel Milchleistung zu erbringen, Fruktan, Zucker, das Pferdeherz jubelt.
Also wünscht man spezielles Pferdegras. Gibt es auch 2-3 Sorten. Säckeweise. 1 Sack - 10 Kilo - 39,90 €. Ich benötige für 1 ha, sprich 10.000 qm, damit das mit dem eigenen Garten verglichen werden kann, laut Hersteller 25 kg. Summa Sumarum 99,75 für 1 ha.

Wenn man dann hochrechnet, daß einem Pferd mindestens 0,5 ha zur Verfügung stehen sollte...ja welcher Stallbesitzer greift wirklich zu dem Pferdegras, zuckerreduziert oder gar noch zu der teureren Saat mit Kräutern oder Trittsicher oder oder? Außerdem wurde mir ja gleich das günstige Bigbag angeboten und so eine schier grüne Weide lieben manche Pferdebesitzer mehr als mit Diesteln, Brennesseln und Löwenzahn (in Maßen natürlich). Nein, mal ernsthaft.

Und was mir einfach fehlt; ich gönne jedem 24 Stunden Weidegang, ist die Tatsache, daß oftmals damit der Stallpreis reduziert wird und es weder Heu noch Stroh auf der Weide gibt.
Bin ja die Oma des Forums, nicht alles was früher war ist gut, aber weder gab es sooo horentes Turbo Gras, die Forschung hat sich da weiter entwickelt, die Kühe müssen mehr bringen, noch so fortschrittliche Düngemittel. Und hier war es üblich bei den alten Züchtern, immer wieder Heu und Stroh zu reichen auf den Weiden. Überall standen zusätzlich Weidehütten, ob sie benötigt wurden oder nicht. Simple Dächer zwischen den Bäumen, daß das Raufutter trocken blieb. Es spielte keine Rolle, ob es gefressen wurde oder nicht, es war da.
Und da wären wir wieder bei der Weideknappheit. Heu und STroh ist bei weitem teurer geworden als Kraftfutter. Es wird gespart. In den meisten Ställen gibt es nur noch 2 mal täglich Raufutter, daß gab es früher viel seltener, es gab aber kaum diese riesigen Reitanlagen.
Für mich heißt es nicht, das Gras ist schuld oder die 24 STunden draußen oder der Baum. Sicherlich alles Ursachen die unglücklicher Weise dazu beitragen. Denke, es ist einfach an der Zeit etwas umzudenken und zu hoffen, das man etwas bewegen kann, bei sich im Stall, in anderen Ställen und drüber reden, wenn uns die neuen Medien schon im Gegensatz zu früher
